Hallo lieber Besucher,
mein Name ist Wolfgang Engel. Ich bin zurzeit (Januar 2015) noch 63 Jahre alt, seit 42 Jahren verheiratet und habe zwei Söhne. Das erste Foto zeigt mich im zarten Alter von fast sechs Jahren. Das Zweite zeigt mich (vorne) mit dem wichtigsten Grund (hinten), warum ich auch heute noch lachen kann.
1951, mein Geburtsjahr, war bekanntlich einer der ersten brauchbaren Jahrgänge in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts im vorigen Jahrtausend. Das hat mich zu der Annahme verleitet, damit wäre auch eine lange Nutzbarkeit meines 58 Jahre überwiegend gesunden Körpers verbunden. Dem ist leider nicht so. Zwar freue ich mich immer noch des Lebens, kann es jedoch nicht mehr selbstständig bewältigen.
Ursache dafür ist die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), die bei mir am 28. Januar 2010 diagnostiziert wurde. Die statistische Lebenserwartung ab Diagnose wird in der Literatur mit drei bis fünf Jahren beziffert. Diese Zeit liegt bereits hinter mir! Ich werde alles mir Mögliche tun, die Zeit zu verlängern.
Aber welche Möglichkeiten gibt es? Aus meiner Sicht keine, um die Krankheit aktiv zu bekämpfen. Lediglich ein Medikament, das den Krankheitsverlauf verlangsamen soll, nehme ich seit der Diagnose. Vielleicht wirkt es ja, denn ich fühle mich immer noch wohl.
Der Versuch, ALS zu bekämpfen, ist zwangsläufig mit einer permanenten Beschäftigung mit der Krankheit verbunden. Vom Stand der Forschung über die Entwicklung von Therapien bis zur alternative Medizin und weiter zur Scharlatanerie und Wunderheilung gibt es viele Möglichkeiten, die Krankheit ständig im Vordergrund zu halten.
Kann man dabei eine positive Grundstimmung entwickeln und erhalten? Wohl kaum! Ich bevorzuge es, ALS als Abkürzung für ALLES LOCKER SEHEN zu betrachten und meine Zeit für Anderes zu nutzen. Gott sei Dank leben wir im Computerzeitalter. Es gibt soviele andere Themen mit denen man sich beschäftigten kann, dass für die Krankheit ohnehin keine Zeit bleibt.